Donnerstag, 9. September 2004

Den reisenden Eltern

Das Stiegenhaus ist still von eurem Tritte
die Spiegel leer von eurem Angesicht
die Ladenritze träumt ein Fädchen Licht
ins Dunkel und der Kies hört fremde Schritte

Verstellt ist jeder Raum von eurem Fortsein
der Flur ertastet dämmervolles Fehlen
indes die Tore ruhn wie blinde Seelen
die zwischen Hiersein stehn und zwischen Dortsein

Wie eine Frage steht das Haus die weiten
Gemächer offen Räume hingeschmiegt
an lang verhallte Schritte auf den Wegen

So horcht das Haus euch nach. Die Klinken streiten
der fremden Hand der Brunnen ist versiegt
die Post lauscht eurem Schlüssellaut entgegen

Warten

Denken: Nur nicht. Träume aus dem Fenster lehnen: Nein, der Himmel ist zu voll mit Himmel, der Silberahorn mit unerträglichem Silber, die Wege sind Wege und zappeln, die Sträucher kitzeln mich. Alles Träumbare ist schwer und nimmt mir den Atem. Nachdenken: Neinnein. Habe mich schon müdegedacht.
Ich blicke auf die Uhr: Halb elf. Noch zwei Stunden. Wie soll ich, wie soll ich. Das durchstehen. Schreiben, vielleicht, schreiben hilft immer. Fast immer.
Wasser trinken. Luft holen.
Eine halbe Stunde später. Ich schaue wieder auf die Uhr.
Fünf nach halb elf.
Ich werde verrückt. Ich werde auf der Stelle verrückt --

VOCES INTIMAE

... for we have some flax-golden tales to spin. come in! come in!

Kommt herein, hier sind auch Götter ...

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