La Tortuga (Gast) - 5. Jun, 11:30

Gehüstel aus meinen geteerten Bronchien...

Als Gernraucher mit Anstand stimmt mich das traurig, denn ich verhalte mich folgendermassen:
- Ich rauche nicht in geschlossenen Räumen und bin absolut für das Rauchverbot an Orten, wo gegessen wird und im Zug, denn auch mich stören Raucher beim Essen.
- Ich rauche nicht in Anwesenheit von Kindern (es sei denn, Kinder halten sich an Orten auf, wo sie nicht hingehören).
- In Anwesenheit Erwachsener, z.B. beim Kaffee, frage ich um Erlaubnis.
- Auf (offenen) Bahnhöfen zu rauchen ist mir wichtig, aber ich tue es nicht, wenn ich in einer Menschenmenge stehe.
- Wenn ein Pflock, der kein Gefühl für Individualdistanzen hat, um Millimeter an mir vorbeiläuft, warte ich dennoch mit Ausatmen, bis er aus der Wolkengrenze austritt.
- Ich achte immer auf die Windrichtung und stelle mich nach Möglichkeit so hin, dass niemand eingeräuchert wird.
- Es geht sogar so weit: Sitze ich allein auf einer einsamen Bank und es setzt sich ein Nichtraucher neben mich, stehe ich auf und gehe ein Stück weg, obwohl ich zuerst da sass und die Person sehen konnte, dass ich grad am Rauchen bin (das ärgert mich allerdings; ich müsste das nicht tun!).
- Ich rauche zur Entspannung und nicht zur Stressbekämpfung, dies ist der Anstandskodex gegenüber mir selbst, der zugegebenermassen nicht immer ganz einzuhalten ist.

"Aufhören" war früher immer ein Thema im Hinterkopf, für irgendwann mal, später vielleicht, ich hoffte, es würde mich irgendwann ekeln, aber das ist bisher nie passiert, ich rauche gern. Und seit diese kindische Repression losging (als Alibi dienen die paar Hölzel, die unanständig und rücksichtslos rauchen), reagiere ich ebenso kindisch, mit Trotz nämlich und dem Entschluss, nie im Leben aufzuhören.

Talakallea Thymon - 5. Jun, 14:16

natürlich will ich niemandem persönlich auf den fuß treten; man liest und hört jedoch so viel selbstgefälligen, zynischen, egoistischen mist in der letzten zeit, daß mir das herausgerutscht ist.

wären alle menschen so rücksichtsvoll wie du, wäre die welt ein besserer ort und vieles an dem, was du "kindische repression" nennst, überflüssig. ich bin selber dem rauch gar nicht so abhold, ich liebe es, wenn mein vater sich eine pfeife ansteckt, finde sogar zigarettenrauch in spuren würzig und gemütlich, und verbote finde ich unästhetisch. es macht mich traurig, wenn sie dort ausgesprochen werden müssen, wo das korrekte verhalten eigentlich eine selbstverständlichkeit sein sollte. ich würde es auch begrüßen, wenn ich mein fahrrad nicht abschließen müßte, weil niemand auch nur auf den gedanken käme, es mitzunehmen; aber wir leben nunmal nicht in der besten aller möglichen welten, wahrscheinlich nicht einmal in der elft- oder zwölftbesten, und da als faustregel gilt, daß überall geraucht wird, wo es nicht ausdrücklich verboten ist, und fahrräder einfach mitgenommen werden, wenn sie nicht an den laternenpfahl geschmiedet sind, sieht es ganz danach aus, daß eine welt voller verbote (und vorsichtsmaßnahmen; und mißtrauen) so nah an der besten aller möglichen welten ist wie wir ihr nur kommen können.
La Tortuga (Gast) - 11. Jun, 19:27

Leider, ja...

Aber es widerstrebt. Ich stelle die Mitmenschheit öfters auf die Probe, indem ich z.B. meine Tasche mit Geldbeutel und allem drin im Zug liegenlasse und gemütlich aufs Klo gehe; bisher war immer noch alles da. Ganz generell wurde ich noch nie von jemandem kapital verarscht oder enttäuscht, schon gar nicht beklaut, bedroht, angegriffen oder umgebracht. Deshalb glaube ich immer noch, dass eine anständige Welt ohne Verbote durchaus möglich wäre. Naiv, naiv...
Aber wenn öffentliche Ärgernisse schon mal an der Wurzel gepackt werden, dann stünde für mich das Rauchen noch lang nicht an erster Stelle. Zuerst wären da noch: Handygespräche (besonders in ÖVs, Restaurants, geschlossenen Räumen!!), überhaupt jegliche Form von Lärm, unnötiges Licht, gehetztes und lautstarkes Fressen in der Öffentlichkeit (wer hat angesichts solcher Sandwichverschlingungen noch nie Brechreiz verspürt!), Gartenparties,... USW.!!

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