Etwas ähnliches fällt mir immer wieder auf: vor wenigen Jahren fühlte ich mich geehrt, wenn mich jemand spontan duzte (ich leitete daraus ab, dass ich jung aussehe, ohne daran zu denken, dass ich es ja war). Heute empfinde ich es als Affront, als Mangel an Anstand und Respekt, als Anbiederung und Vereinnahmung. Früher mochte ich die Höflichkeitsform nicht, wünschte sie abgeschafft, weil es unnötige Distanz herstellte in meinen Augen. Jetzt halte ich mir genau dadurch Antipathen vom Leib und erweise Sympathen meinen Respekt, indem ich sie sieze. Und in diesen Läden, in denen das Duzen zur corporate identity gehört, sieze ich stur weiter.
(Ich warte und warte und warte, aber noch immer spriesst kein einziges graues Haar, das mir Autorität verliehe... Und die Coiffeuse behauptet, dass man das nicht färben könne und auch noch niemand verlangt habe. :-( ).
Das Problem ist ein epidemisches. :-)
(Ich warte und warte und warte, aber noch immer spriesst kein einziges graues Haar, das mir Autorität verliehe... Und die Coiffeuse behauptet, dass man das nicht färben könne und auch noch niemand verlangt habe. :-( ).