Eine ganze Menge " wo's ", nicht?
Eine Frage an den Linguisten: Ist es semantisch richtig, ein Interrogativpronomen als Relativpronomen zu nutzen?
Ich weiß, dieser Umstand bürgert sich zunehmend in allen Gazetten und schriftlichen Medien ein, obwohl er doch nur aus dem arg verkommenen Sprachgebrauch inlinguistischer Hirne stammt.
Oder gehe ich hier gänzlich fehl?
den linguisten interessiert nur das, was die sprecher wirklich sagen; was sie sagen sollen ist keine wissenschaftliche frage. allenfalls möchte der linguist wissen, unter welchen sozialen rahmenbedingungen die sprecher was wie sagen. also bemüht er sich um eine korrekte beschreibung der sozialen sprachnormen, die in einer sprechergemeinschaft herrschen (beispielsweise die frage, von wem sprachliche trends ausgehen, was die standardsprache ausmacht, wie die sprachliche macht ausübenden sprachwandel zu kontrollieren versuchen, welche register man unterscheiden kann etc.). "richtig" oder "falsch" gibt es in der linguistik nicht, nur grammatisch und ungrammatisch, was etwas ganz anderes ist.
ich selbst bin nicht bereit, mich irgendeinem sprachlichen diktat zu beugen, oder irgendeine wertung vorzunehmen, außer: die meinem eigenen geschmack. in diesem vereinen sich aber konservative mit modernen elementen. beispielsweise mag ich flexion, also bemühe ich mich um den genitiv, wo immer es geht und flektiere ein starkes verb immer stark, auch wo es eine schwache alternative gibt, etwa buk vs. backte. ähnliches gilt für den konjunktiv. auf der anderen seite finde ich die fügung aus präposition + relativpronomen, ächz, etwas schwerfällig, vor allem, wenn sie sich häufen, wie in meiner parallelistischen konstruktion. da ist wo einfach schlanker, wendiger, eleganter. und da ich nun nicht aus prinzip sprachkonservativ bin, spricht für mich nichts dagegen.
die krätze kriege ich nur bei zwei sprachlichen erscheinungen, na ja, eigentlich drei: 1) leere phrasen, 2) deren wiederholung, 3) manirierter variationismus (die domstadt, die karnevalshochburg, die 4711-stadt für "köln", der leimerner für "Boris Becker" etc.)
Eine Frage an den Linguisten: Ist es semantisch richtig, ein Interrogativpronomen als Relativpronomen zu nutzen?
Ich weiß, dieser Umstand bürgert sich zunehmend in allen Gazetten und schriftlichen Medien ein, obwohl er doch nur aus dem arg verkommenen Sprachgebrauch inlinguistischer Hirne stammt.
Oder gehe ich hier gänzlich fehl?
ich selbst bin nicht bereit, mich irgendeinem sprachlichen diktat zu beugen, oder irgendeine wertung vorzunehmen, außer: die meinem eigenen geschmack. in diesem vereinen sich aber konservative mit modernen elementen. beispielsweise mag ich flexion, also bemühe ich mich um den genitiv, wo immer es geht und flektiere ein starkes verb immer stark, auch wo es eine schwache alternative gibt, etwa buk vs. backte. ähnliches gilt für den konjunktiv. auf der anderen seite finde ich die fügung aus präposition + relativpronomen, ächz, etwas schwerfällig, vor allem, wenn sie sich häufen, wie in meiner parallelistischen konstruktion. da ist wo einfach schlanker, wendiger, eleganter. und da ich nun nicht aus prinzip sprachkonservativ bin, spricht für mich nichts dagegen.
die krätze kriege ich nur bei zwei sprachlichen erscheinungen, na ja, eigentlich drei: 1) leere phrasen, 2) deren wiederholung, 3) manirierter variationismus (die domstadt, die karnevalshochburg, die 4711-stadt für "köln", der leimerner für "Boris Becker" etc.)