entweder-oder bedeutet: konsequent sein. und genau diese ewigen akte des repräsentativen und symbolischen habe ich satt (siehe mein eintrag zum welttag gegen den lärm und gegen welttage im allgemeinen). deswegen rolle ich tatsächlich mit den augen: nicht etwa, weil ich keine achtung vor den toten und den gefühlen der hinterbliebenen habe; sondern weil es mich graust angesichts der oberflächlichkeit und der hysterie und: angesichts der völlig willkürlichen aufmerksamkeitszumessung. nicht mit zahlen argumentieren, warnst du. da hast du recht. aber auch nicht sich hinreißen lassen von televisionären bildern, die die wirklichkeit verzerren. der L'hafener brand (fast hätte ich selber "katastrophe" geschrieben) ist eben nicht schlimmer als ein verkehrsunfall (oder umgekehrt, der verkehrsunfall genauso schlimm) -- nur haben wir uns an letzteren -- und das ist das wirklich schlimme -- gewöhnt. zahlen können einem angesichts von suggestiven bildern und ebenso suggestiven begrifflichkeiten ("katastrophe") die wirklichkeit in einer nüchterneren weise vor augen führen ... und so manches schiefe bild wieder gerade rücken. das gilt auch für alle sogenannten bedrohungen und gefahren, und es gilt für alle gestrandeten wale und Knuts dieser welt.
entweder-oder bedeutet: sich etwas vormachen. schade, dass du mit den augen rollst.
willkürlich ist die aufmerksamkeitszumessung ganz sicher nicht, denn man weiß ja bspw, aus welchen ländern neuigkeiten interessant sind (für deutsche, für amerikaner, für iraner, ..) und aus welchen nicht. dann gibt es zeiten, da liest man lieber von celebrity-schwangerschaften als von kindesmissbrauch. oder man sieht sich lieber talibanische bärte in den news an als - achtung - naturkatastrophen.
"medien" und "wirklichkeit" ist schließlich die frage nach macht und interessen schlechthin. welche der wirklichkeiten möchtest du denn abgebildet wissen?
die zahlen jedenfalls, könnte ich genauso kommen, wieviel (!) mehr haben die denn mit wirklichkeit zu tun als bilder? zahlen sind keinesfalls nüchterner, bloß weil sie nicht bunt sind. statistik ist eines der wirksamsten machtinstrumente in der meinungsmache (und ich glaube, dieses thema hatten wir auch schonmal irgendwo anders).
ps. knut ist ein eisbär. da stimme ich dir zu.
pps. schiefes bild gerade rücken - es gibt nicht "die medien", es gibt nicht "die wirklichkeit"!
ppps. ich habe mich keineswegs an verkehrsunfälle gewöhnt und kenne zumindest ein paar vereinzelte menschen, denen es genauso geht.
willkürlich ist die aufmerksamkeitszumessung ganz sicher nicht, denn man weiß ja bspw, aus welchen ländern neuigkeiten interessant sind (für deutsche, für amerikaner, für iraner, ..) und aus welchen nicht. dann gibt es zeiten, da liest man lieber von celebrity-schwangerschaften als von kindesmissbrauch. oder man sieht sich lieber talibanische bärte in den news an als - achtung - naturkatastrophen.
"medien" und "wirklichkeit" ist schließlich die frage nach macht und interessen schlechthin. welche der wirklichkeiten möchtest du denn abgebildet wissen?
die zahlen jedenfalls, könnte ich genauso kommen, wieviel (!) mehr haben die denn mit wirklichkeit zu tun als bilder? zahlen sind keinesfalls nüchterner, bloß weil sie nicht bunt sind. statistik ist eines der wirksamsten machtinstrumente in der meinungsmache (und ich glaube, dieses thema hatten wir auch schonmal irgendwo anders).
ps. knut ist ein eisbär. da stimme ich dir zu.
pps. schiefes bild gerade rücken - es gibt nicht "die medien", es gibt nicht "die wirklichkeit"!
ppps. ich habe mich keineswegs an verkehrsunfälle gewöhnt und kenne zumindest ein paar vereinzelte menschen, denen es genauso geht.