ElsaLaska - 28. Mär, 21:41

Das ist einfach so. Ich habe das auch oft. Als Kind konnte ich fuchsteufelswild werden, wenn ich beim Fahrrad fahren Gegenwind hatte. Ich nahm es PERSÖNLICH. Vielleicht half die Wut ja, gegen den Gegenwind anzustrampeln, wer weiß. Aber je älter ich werde, desto weniger Lust habe ich auf Emotionen. Gewiss, ohne Emotionen ist man schon halb tot, aber andererseits, wenn ich schon Emotionen benötige wie Wut oder Liebe, um mich halbwegs lebendig fühlen zu können, vielleicht bin ich dann auch schon mehr als halbtot.
Es wäre schön, einfach leidenschaftlich leben zu können. Ohne die Wut und die Liebe. Das würde durchaus reichen.
:-)

Talakallea Thymon - 28. Mär, 21:54

Gegenwind! Gegenwind, du sagest's! Den nehm ich leider auch viel zu oft persönlich (mittlerweile geht es, weil ich innerlich abschätze, wieviel sympathischer mir der wind ist im vergleich zu so manchem zweibeinigen ärgernis). Ach, ich bin erleichtert, daß das anderen auch so geht, hatte zwischenzeitlich immer mal das gefühl, ich dreh am rad mit meinem persönlichen groll gegen witterungsverhältnisse ...

also, lebendig fühle ich mich in solchen augenblicken der wut eigentlich nicht besonders -- für irgendeine wahrnehmung außer der wut ist da kein platz -- insofern wäre es mir lieber ohne wut. die wut, wenn sie kommt, ist ja auch nur etwas aufgestautes, das ganz andere gründe hat als muffins oder schnee. nein, zu anderen zeiten kann ich einen solchen lauf im schnee auch genießen. es ist eher so, daß da alles bloßliegt. da kann ich mich vor mir selbst nicht mehr schützen, da bricht alles aus. aber nur das, was schon innen drin ist.

ohne liebe und wut leidenschaftlich? ist das nicht eine contradictio in adjecto? welche leidenschaften wünschst du dir für das leidenschaftliche leben? manchmal bin ich stoiker und denke die alten hatten recht damit, daß die glückseligkeit in einer unangreifbaren, unerschütterlichen aequitas animi bestehe ...
ElsaLaska - 28. Mär, 22:26

Oh nein, du bist nicht allein. Gegenwind ist ein schönes Beispiel, wirklich. Er wird zum persönlichen FEIND. Ist das nicht vielleicht eine völlige Überblähung des eigenen Egos? Ich meine Gegenwind IST halt einfach, er hat doch gar keinen Bezug zu uns selbst.
So zum Beispiel, leidenschaftlich leben, das bedeutet für mich, mich nicht in irgendwelche Egoverhaftungen zu verstricken. Es wäre schön, jede Sekunde mit Lust im HIER UND JETZT ohne Ärger leben zu können. Leidenschaft bezogen auf das SEIN, auf das JETZT in dieser Sekunde der Gegenwart, nicht auf die Emanationen der Seele oder des Geistes, die dir vorspiegeln, dass dieses oder jenes gerade schlecht/sehr gut für dich ist. Das Leben gewähren lassen und aufsaugen ohne deinen Geist/deine Seele urteilen zu lassen. Emotionen wahrnehmen und ohne sie überzubewerten, zur Seite legen als Reflektionen des Ego.
Das wäre für mich leidenschaftlich leben und im Moment präsent zu sein. Fast unerreichbar, finde ich.
Ich weiß, das klingt fast buddhistisch, aber seis drum.
ElsaLaska - 28. Mär, 22:38

Die Urteile sinds, die wir fällen. Die Urteile machen uns unglücklich. Sie verhindern das Präsentsein. Das als Ergänzung.

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