@Tortuga:
Moment. nach allem, was ich darüber gelesen habe, verhält es sich umgekehrt: Der ökologische landbau holt nicht weniger aus dem boden, als möglich, sondern genau so viel, wie der boden natürlicherweise zu geben imstande ist; der konventionelle landbau dagegen holt mehr aus dem boden, als dieser zu geben imstande ist – betreibt also eine art boden-doping, wenn man so will. womit? mit energie (dünger, pestizide, herbizide), die anderswoher kommt. woher? aus fossilen energieträgern – und die gehen nunmal unaufhaltsam zu ende. es ist also gerade kein luxus, auf boden-doping zu verzichten, sondern eine jetzt schon sinnvolle maßnahme als vorgriff auf eine zeit, wo es anders gar nicht mehr möglich sein wird. also eine frage der berühmten nachhaltigkeit.
ob bio-milch oder konventionell erzeugte milch besser ist, hängt davon ab, wie die frage gemeint ist: besser in welcher hinsicht? nenne mich einen hilflosen romantiker, aber für mich gehört ein rindvieh (wenigstens für ein paar monate im jahr) auf die weide (du wirst überweidung etc anführen – dazu siehe unten „bedarf“). ich möchte jedenfalls die massentierhaltung nicht damit fördern, daß ich die solcherart produzierte milch kaufe. du könntest einwenden, daß ökologisch produzierte milch dann nicht für alle ausreichen würde, weil man den bedarf nicht decken kann (oder überweidung in kauf nehmen muß, siehe oben). nun, das ist eine frage des bedarfs und der bevölkerungszahl. meines erachtens sollte sich die menschheit ohnedies so schnell wie möglich sechsteln. hier kommt dann der asteroid ins spiel. wobei ich nichts weniger als eine vorindustrielle gesellschaft propagiere, im gegenteil.
das dumme ist natürlich, daß man meiner kaufentscheidung ihre gründe nicht ansieht. aber da das so ist, stellt jeder kauf eines produkts eine bejahung der umstände dar, unter denen es produziert worden ist. und da wir den markt nicht abschaffen werden (in unserer lebenszeit wohl nicht mehr), müssen wir uns wohl die mechanismen des marktes zunutze machen. und mit jeder packung bio-milch verkünde ich: ja, so will ich es. weiter so! und mit jeder packung konventionell erzeugter milch teile ich dem produzenten mit, daß es mir bestenfalls egal ist, wie er seine tiere ausquetscht. ich kenne das argument, daß bioläden und weltläden letztendlich von einem unterschied leben (die einen verkaufen ein mehr an gerechtigkeit, die anderen ein mehr an umweltschonung, tierschutz etc), also wollen müssen, daß andernorts ungerecht gehandelt wird oder tiere gequält werden. so wie ich es sehe, ist es aber zwischen zwei übeln immer noch die bessere wahl, fair-trade-produkte und bioartikel zu kaufen. jedenfalls das beste, was wir derzeit haben.
und noch ein letztes wort zum tierschutz (achtung veganer: bitte hier nicht weiterlesen!): ich esse gern fleisch und milchprodukte, und die vorstellung, ein tier zu töten (eigenhändig, wenn es nötig ist) verursacht mir nicht das geringste unbehagen. aber ich finde schon, daß man es nicht noch zeit seines kurzen daseins quälen muß. mit religion hat das meines erachtens wenig bis gar nichts zu tun.
ich bin gespannt auf deine gegenargumente gegen ökologisch erzeugte nahrung. wäre gut, wenn sie mich überzeugten – ich könnte eine menge geld sparen.
Ich habs befürchtet. :-) Nehme mir immer wieder vor, bei diesem Thema die Klappe zu halten, weil ich nachher Stunden und Tage bräuchte, um mich auszubreiten. Man vergesse nicht, Landwirtschaft ist mein Ex-Beruf - ich beanspruche nicht die Wahrheit für mich (stehe mit meinen Theorien auch bei den meisten Berufskollegen im Schilf), weiss aber wovon ich rede (womit ich wiederum nicht sage, dass es "Private" (wie Bauern die nicht-landw. Bevölkerung nennen) nicht wissen).
Zudem gibt es immer noch - aber immer weniger - Unterschiede zwischen der EU und der Schweiz in Sachen Ökologie-/Tierschutzstandards. Bei uns ist es tatsächlich so, dass die gesetzlichen Minimalvorschriften derart streng sind, dass Bio wirklich praktisch nur noch Firlefanz ist, in der Milchroduktion besteht der einzige Unterschied darin, dass ein Bio-Bauer eine Kuh nur dann mit Antibiotikaeinsatz trockenstellen darf, wenn eine Entzündung im Anzug ist, also nicht prophylaktisch; was die meisten anderen Bauern aber auch so machen. "Massentierhaltung" (was immer man darunter versteht) gibt es nicht, es geistert nur noch als Schlagwort (CH). Natürlich gehören Kühe auf die Weide (sind sie, hat mit Bio wenig zu tun), natürlich sollen Tiere anständig behandelt werden, natürlich soll der Boden geschont werden usw. Aber schau mal die Leserbriefe - wenn z.B. ein Asylsuchender nach Hause vor einen Gewehrlauf geschickt wird, kommt vielleicht eine Reaktion. Wenn ein bösartiger (aber bäuerlicher!) Tierhalter auffliegt, platzt die Zeitung aus allen Nähten. Tierchen Tierchen Tierchen. Ich kenne Bauern, die mit Hilfe von Krediten ein Luxushotel für ihre Kühe bauen konnten, aber keinen Kredit bekommen um das eigene Haus zu renovieren; winters 0°C in der Stube und Holzherd (die Städter finden das dann auch noch "romantisch"). Den Bauern wird auf die Finger geschaut, es wird gequatscht ohne jedes Fachwissen. Ich habe Spaziergänger gehört, die sich aufregten über einen - artgrechten - Melkstand (hat ja Metallstangen!), während sie vor einer Mastbullenbucht befanden: ooohh, die habens aber gemütlich. Weil Stroh drin war - es gab aber keine Frischluft, keinen jederzeit zugänglichen Auslauf und die Bucht war zu dicht belegt. Wo Tiere 100% öfter leiden - Haustierchen nämlich, von Kindern gequält, in Schuhschachteln, totgefüttert etc - greift keiner ein, warum? Weil diese Tierfreunde die Tierschutzorganisationen finanzieren. Es nimmt tatsächlich religiöse Züge an, und es ist anthropozentrisch verseucht, hat mit Ethologie nichts zu tun.
Vieles in der Tierhaltung ist halt ambivalent; Freilandschweine z.B. leben artgerecht, aber sie versauen den Boden auf Jahre hinaus. Mit Freilandhühnern ist es schwer, Seuchen im Griff zu behalten.
Ich plädiere für Menschenverstand statt Ideologie. Der Pflanzenschutz im Biolandbau z.B. ist katastrophal, Bio-Kartoffeln sind geradezu kriminell. Es bringt viel mehr, wenn ein Bauer Doppelrad am Traktor montiert und den Reifendruck reduziert wenn er auf den Acker fährt, den Zeitpunkt des Jaucheausbringens sorgfältig wählt etc. Dafür gibts keine Reglemente. Es gibt einiges zu tun, aber keinen Mehrpreis.
Ach, ich habe zuviel gesehen ... Mit dem Fairtrade ist es ähnlich. Gut gemeint, aber im besten Fall ein Tropfen auf den heissen Stein, im schlechten und häufigen Fall nutzlos oder gar kontraproduktiv. Es ist z.B. fast unmöglich und unmenschlich aufwendig, Bio-Kaffee zu produzieren. Die Fairtrader verlangen das aber, weil Bio ein weiteres Marketingargument ist, den unmenschlichen Aufwand haben die Bauern zu leisten. Zumeist lohnt sich das Ganze auch erst ab einer bestimmten Betriebsgrösse, dh., die ärmsten Bauern kommen in diese Programme gar nicht rein.
Ich war auch in der "Entwicklungszusammenarbeit" - ppffff... gut gemeint, gut gemeint (manchmal nicht mal das). Das ist alles pure Illusion. Es ist ein vollkommen falscher Ansatz, das Problem liegt nämlich HIER. Welche Arroganz, Bauern im Süden zur Aufforstung zu zwingen, damit in 20 Jahren blablabla, sie verhungern JETZT, aber es braucht halt jeder Europäer mindestens ein Auto.
Ich schätze, ich habe eine 3-stellige Zahl Bauernfamilien und Betriebe persönlich kennengelernt, x Produktionsformen, Betriebszweige, Bewirtschaftungsweisen, und mir fällt nicht ein Landwirt ein, von dem ich sagen könnte, dass er nicht respektvoll mit Land und Vieh umgeht, Bio- wie Nicht-Bio-Betriebe gleichermassen. Bio wird vielmehr instrumentalisiert (gerade auch von den Supermärkten); in kleineren Cooop-Filialen z.B. habe ich nicht die freie Wahl, es gibt von gewissen Produkten nur Bio. Geht auch prima zusammen mit dem Wellness- und Gesundheitswahn, es wird einem aufgedrückt. Ich kaufe aus Prinzip keine Bio-Produkte, würds auch nicht, wenn ichs mir leisten könnte, und ich sage damit: so will ich es nicht. Mir ist viel wichtiger, regional und saisonal einzukaufen wo immer möglich. Mit Verlaub, es gibt in Europa keine Bio-Banane und keinen Bio-Kaffee (ich habe auch mal ein Jahr lang Ökobilanzen gerechnet, der ödeste und frustrierendste Job aller Zeiten ...). Auch das ist nicht einfach. Eine holländische Treibhaustomate kann durchaus ökologischer sein als eine Freilandtomate von nebenan. Wenn man immer das Richtige tun wollte, hätte man wieder den 16-Stunden-Tag, ohne daneben noch für die Miete arbeiten zu können. :-)
Was fürn Durcheinander. Mir ufert das immer aus - und ich kann eigentlich nur dann argumentieren, wenn ich meine "Theorie" ausbreiten kann, was jetzt hier nicht geschehen ist (wenn ich sie nur kurz anreisse, kriege ich Briefbomben). Es ist aber sicher, dass ich daraus hoffentlich bald entweder einen riesen Essay oder (hahaaa! wirklich wahr!) eine Novelle machen werde. Um fachlich diskutieren zu können, müsste ich rechnen und statistisieren können, in dieser Hinsicht verdiene ich meinen Ingenieursfackel nicht. Das können dann Kollegen nachholen. :-)
PS. Auf Veganer nehme ich gar keine Rücksicht in meinen Äusserungen, da bin ich militant. Das ist schlicht Quatsch (und sehr gesundheitsgefährdend, manche Leute lassen so ihre Kinder verhungern). Es gibt keinen geschlossenen Nährstoffkreislauf ohne Nutztierdünger. Gilt bis zu einem gewissen Grad auch für Vegetarier: sie werfen das Suppenhuhn weg, und ohne jährlich ein Kalb pro Kuh gibt es keine Milch. Wollen sie das Kalb auch wegwerfen?
Moment. nach allem, was ich darüber gelesen habe, verhält es sich umgekehrt: Der ökologische landbau holt nicht weniger aus dem boden, als möglich, sondern genau so viel, wie der boden natürlicherweise zu geben imstande ist; der konventionelle landbau dagegen holt mehr aus dem boden, als dieser zu geben imstande ist – betreibt also eine art boden-doping, wenn man so will. womit? mit energie (dünger, pestizide, herbizide), die anderswoher kommt. woher? aus fossilen energieträgern – und die gehen nunmal unaufhaltsam zu ende. es ist also gerade kein luxus, auf boden-doping zu verzichten, sondern eine jetzt schon sinnvolle maßnahme als vorgriff auf eine zeit, wo es anders gar nicht mehr möglich sein wird. also eine frage der berühmten nachhaltigkeit.
ob bio-milch oder konventionell erzeugte milch besser ist, hängt davon ab, wie die frage gemeint ist: besser in welcher hinsicht? nenne mich einen hilflosen romantiker, aber für mich gehört ein rindvieh (wenigstens für ein paar monate im jahr) auf die weide (du wirst überweidung etc anführen – dazu siehe unten „bedarf“). ich möchte jedenfalls die massentierhaltung nicht damit fördern, daß ich die solcherart produzierte milch kaufe. du könntest einwenden, daß ökologisch produzierte milch dann nicht für alle ausreichen würde, weil man den bedarf nicht decken kann (oder überweidung in kauf nehmen muß, siehe oben). nun, das ist eine frage des bedarfs und der bevölkerungszahl. meines erachtens sollte sich die menschheit ohnedies so schnell wie möglich sechsteln. hier kommt dann der asteroid ins spiel. wobei ich nichts weniger als eine vorindustrielle gesellschaft propagiere, im gegenteil.
das dumme ist natürlich, daß man meiner kaufentscheidung ihre gründe nicht ansieht. aber da das so ist, stellt jeder kauf eines produkts eine bejahung der umstände dar, unter denen es produziert worden ist. und da wir den markt nicht abschaffen werden (in unserer lebenszeit wohl nicht mehr), müssen wir uns wohl die mechanismen des marktes zunutze machen. und mit jeder packung bio-milch verkünde ich: ja, so will ich es. weiter so! und mit jeder packung konventionell erzeugter milch teile ich dem produzenten mit, daß es mir bestenfalls egal ist, wie er seine tiere ausquetscht. ich kenne das argument, daß bioläden und weltläden letztendlich von einem unterschied leben (die einen verkaufen ein mehr an gerechtigkeit, die anderen ein mehr an umweltschonung, tierschutz etc), also wollen müssen, daß andernorts ungerecht gehandelt wird oder tiere gequält werden. so wie ich es sehe, ist es aber zwischen zwei übeln immer noch die bessere wahl, fair-trade-produkte und bioartikel zu kaufen. jedenfalls das beste, was wir derzeit haben.
und noch ein letztes wort zum tierschutz (achtung veganer: bitte hier nicht weiterlesen!): ich esse gern fleisch und milchprodukte, und die vorstellung, ein tier zu töten (eigenhändig, wenn es nötig ist) verursacht mir nicht das geringste unbehagen. aber ich finde schon, daß man es nicht noch zeit seines kurzen daseins quälen muß. mit religion hat das meines erachtens wenig bis gar nichts zu tun.
ich bin gespannt auf deine gegenargumente gegen ökologisch erzeugte nahrung. wäre gut, wenn sie mich überzeugten – ich könnte eine menge geld sparen.
Zudem gibt es immer noch - aber immer weniger - Unterschiede zwischen der EU und der Schweiz in Sachen Ökologie-/Tierschutzstandards. Bei uns ist es tatsächlich so, dass die gesetzlichen Minimalvorschriften derart streng sind, dass Bio wirklich praktisch nur noch Firlefanz ist, in der Milchroduktion besteht der einzige Unterschied darin, dass ein Bio-Bauer eine Kuh nur dann mit Antibiotikaeinsatz trockenstellen darf, wenn eine Entzündung im Anzug ist, also nicht prophylaktisch; was die meisten anderen Bauern aber auch so machen. "Massentierhaltung" (was immer man darunter versteht) gibt es nicht, es geistert nur noch als Schlagwort (CH). Natürlich gehören Kühe auf die Weide (sind sie, hat mit Bio wenig zu tun), natürlich sollen Tiere anständig behandelt werden, natürlich soll der Boden geschont werden usw. Aber schau mal die Leserbriefe - wenn z.B. ein Asylsuchender nach Hause vor einen Gewehrlauf geschickt wird, kommt vielleicht eine Reaktion. Wenn ein bösartiger (aber bäuerlicher!) Tierhalter auffliegt, platzt die Zeitung aus allen Nähten. Tierchen Tierchen Tierchen. Ich kenne Bauern, die mit Hilfe von Krediten ein Luxushotel für ihre Kühe bauen konnten, aber keinen Kredit bekommen um das eigene Haus zu renovieren; winters 0°C in der Stube und Holzherd (die Städter finden das dann auch noch "romantisch"). Den Bauern wird auf die Finger geschaut, es wird gequatscht ohne jedes Fachwissen. Ich habe Spaziergänger gehört, die sich aufregten über einen - artgrechten - Melkstand (hat ja Metallstangen!), während sie vor einer Mastbullenbucht befanden: ooohh, die habens aber gemütlich. Weil Stroh drin war - es gab aber keine Frischluft, keinen jederzeit zugänglichen Auslauf und die Bucht war zu dicht belegt. Wo Tiere 100% öfter leiden - Haustierchen nämlich, von Kindern gequält, in Schuhschachteln, totgefüttert etc - greift keiner ein, warum? Weil diese Tierfreunde die Tierschutzorganisationen finanzieren. Es nimmt tatsächlich religiöse Züge an, und es ist anthropozentrisch verseucht, hat mit Ethologie nichts zu tun.
Vieles in der Tierhaltung ist halt ambivalent; Freilandschweine z.B. leben artgerecht, aber sie versauen den Boden auf Jahre hinaus. Mit Freilandhühnern ist es schwer, Seuchen im Griff zu behalten.
Ich plädiere für Menschenverstand statt Ideologie. Der Pflanzenschutz im Biolandbau z.B. ist katastrophal, Bio-Kartoffeln sind geradezu kriminell. Es bringt viel mehr, wenn ein Bauer Doppelrad am Traktor montiert und den Reifendruck reduziert wenn er auf den Acker fährt, den Zeitpunkt des Jaucheausbringens sorgfältig wählt etc. Dafür gibts keine Reglemente. Es gibt einiges zu tun, aber keinen Mehrpreis.
Ach, ich habe zuviel gesehen ... Mit dem Fairtrade ist es ähnlich. Gut gemeint, aber im besten Fall ein Tropfen auf den heissen Stein, im schlechten und häufigen Fall nutzlos oder gar kontraproduktiv. Es ist z.B. fast unmöglich und unmenschlich aufwendig, Bio-Kaffee zu produzieren. Die Fairtrader verlangen das aber, weil Bio ein weiteres Marketingargument ist, den unmenschlichen Aufwand haben die Bauern zu leisten. Zumeist lohnt sich das Ganze auch erst ab einer bestimmten Betriebsgrösse, dh., die ärmsten Bauern kommen in diese Programme gar nicht rein.
Ich war auch in der "Entwicklungszusammenarbeit" - ppffff... gut gemeint, gut gemeint (manchmal nicht mal das). Das ist alles pure Illusion. Es ist ein vollkommen falscher Ansatz, das Problem liegt nämlich HIER. Welche Arroganz, Bauern im Süden zur Aufforstung zu zwingen, damit in 20 Jahren blablabla, sie verhungern JETZT, aber es braucht halt jeder Europäer mindestens ein Auto.
Ich schätze, ich habe eine 3-stellige Zahl Bauernfamilien und Betriebe persönlich kennengelernt, x Produktionsformen, Betriebszweige, Bewirtschaftungsweisen, und mir fällt nicht ein Landwirt ein, von dem ich sagen könnte, dass er nicht respektvoll mit Land und Vieh umgeht, Bio- wie Nicht-Bio-Betriebe gleichermassen. Bio wird vielmehr instrumentalisiert (gerade auch von den Supermärkten); in kleineren Cooop-Filialen z.B. habe ich nicht die freie Wahl, es gibt von gewissen Produkten nur Bio. Geht auch prima zusammen mit dem Wellness- und Gesundheitswahn, es wird einem aufgedrückt. Ich kaufe aus Prinzip keine Bio-Produkte, würds auch nicht, wenn ichs mir leisten könnte, und ich sage damit: so will ich es nicht. Mir ist viel wichtiger, regional und saisonal einzukaufen wo immer möglich. Mit Verlaub, es gibt in Europa keine Bio-Banane und keinen Bio-Kaffee (ich habe auch mal ein Jahr lang Ökobilanzen gerechnet, der ödeste und frustrierendste Job aller Zeiten ...). Auch das ist nicht einfach. Eine holländische Treibhaustomate kann durchaus ökologischer sein als eine Freilandtomate von nebenan. Wenn man immer das Richtige tun wollte, hätte man wieder den 16-Stunden-Tag, ohne daneben noch für die Miete arbeiten zu können. :-)
Was fürn Durcheinander. Mir ufert das immer aus - und ich kann eigentlich nur dann argumentieren, wenn ich meine "Theorie" ausbreiten kann, was jetzt hier nicht geschehen ist (wenn ich sie nur kurz anreisse, kriege ich Briefbomben). Es ist aber sicher, dass ich daraus hoffentlich bald entweder einen riesen Essay oder (hahaaa! wirklich wahr!) eine Novelle machen werde. Um fachlich diskutieren zu können, müsste ich rechnen und statistisieren können, in dieser Hinsicht verdiene ich meinen Ingenieursfackel nicht. Das können dann Kollegen nachholen. :-)