Aaaaaahh!!! Danke danke danke! Bin einerseits erleichtert, dass es mal jemand rausbrüllt, andererseits besorgt, weil Du da schon einiges weitergedacht hast als ich (es ist noch schlimmer, als ich dachte ...).
Mein früherer Arbeitgeber wollte mir ein Händie (gute Schreibweise, so wirkts noch infantiler) aufzwingen, weil ich oft auswärts war - aber auch, um mich auf dem Arbeitsweg zu erreichen. Der per Gesetz mir gehört. Für die Auswärtsaufträge erbat ich ein Geschäftshändie, das abends im Büro bleibt, kriegte aber keins. Vielmehr wurde alles, was wegen meiner Nichterreichbarkeit schief ging, meiner Verweigerung (selbst eins zu kaufen) angelastet.
Und die Lieben führen vor allem zwei Argumente an, weshalb meine Händielosigkeit unzumutbar sei (für wen??):
1. Weil ich Zug fahre. Dann könne ich ja nicht anrufen, wenn der Verspätung habe. Obwohl jeder weiss, dass ich Zug fahre und dass dieser vermutlich Verspätung hat, wenn ich nicht rechtzeitig ankomme (wenn ich ihn verpasst hätte, könnte ich in die Telefonzelle; obwohl es eh wurscht ist, weshalb man sich verspätet) - wenn das Händie den Zug beschleunigen könnte, ja dann würde es helfen.
2. Weil ich oft allein in Gebirg und Wäldern rumstiefle. Da könnte mir was passieren und keiner wüsste es. Also erstens braucht es nicht alle Welt zu wissen, wenn ich in einer unansehnlichen Situation bin. Zweitens kann ich nicht anrufen, wenn mir der Baumstamm schon auf den Kopf gefallen ist. Drittens stiefle ich unter anderem draussen rum, um so allein wie nur möglich zu sein und weil es schön ist zu wissen, das niemand weiss, wo ich bin. Viertens kann ich mir nichts Schlimmeres vorstellen, als auch noch beim Sterben angerufen zu werden (wenns denn so harsch käme), oder gar mich verpflichtet zu fühlen, jemandem life zu berichten, wie ich ablebe.
Und da wär noch die Sache mit dem Ausrutschen in der Badewanne. Tja. Es gibt wohl Leute, die das Händie auch noch dahin mitnehmen.
Es gibt doch sicher schon wasserdichte Händies ...
"Infantil" ... ich wußte, daß ich noch ein Adjektiv vergessen habe ...
Meine Großmutter hat einmal halbherzig Initiative ergriffen, Junge, ich schenk dir mal ein Händie, ja? Ich habe geantwortet, das könne sie gerne tun, nur würde ich es nie einschalten und immer zu Hause lassen, worauf sie vernünftigerweise einsah, daß das ja zwecklos sei.
Das schlimme ist, daß man ja nicht dagegen kämpfen kann. Es gibt die Dinger, es wird sie weiter geben, die Welt wird nie nie nie wieder mobilfunkfrei sein, das ist ein erschütternder Gedanke. Nur persönlich entziehen kann man sich, und das, wie Deine eigenen traurigen Erfahrungen lehren, auch nicht immer.
Ich hoffe ja immer noch, daß sich die Dauerbestrahlung mit Funkwellen als höchst gesundheitsschädlich erweisen wird. Das ist die einzige Hoffnung, die noch bleibt. (Wobei wir Nichtnutzer in Anbetracht der Ubiquität der Wellen ja selbst dran wären ... ach, es ist ein Jammertal.)
Die Grossmutter sogar!!! Nicht einmal diese Generation kann sich also dem Kollektivblödsinn entziehen ...
Es gibt natürlich noch eine Radikalhoffnung. Wenn man sich so umschaut, an einer Busstation oder auch sonst überall, haben alle ihre Augen nur auf dem Display. Die werden alle niemanden mehr kennenlernen (nun, wir natürlich auch nicht, doch uns bleibt wenigstens noch das Vergnügen der teilnehmenden Beobachtung). Ausser per sms-Chat, aber zur Fortpflanzung muss man sich nach wie vor persönlich kennenlernen (in vitro geht zwar notfalls, aber die Kinder werden ohnehin in Zukunft allesamt überfahren werden, da auch sie nur aufs Händie gucken statt auf die Strasse (oder weil Mami grade anruft um zu mahnen, auf der Strasse gut aufzupassen), wie die Lenker der Autos, die sich ebensowenig ausrotten lassen). Überhaupt werden die Menschen die Liebe verlernen mit ihren arthritischen Tastaturfingern, Quickie-Mentalität und ihrer rudimentären post-sprachlichen 160-Zeichen-Kommunikation. Nicht leise, sondern unter lautem sinnentleertem Gequatsche wird die Spezies verschwinden. Natürlich nicht so schnell, es gibt nach wie vor viel zu viele Fortpflanzungsfixierte, also stimmt die Richtung. Nur könnte ich mir sinnlichere Verhütungsmittel vorstellen. Keine Sorge, irgendwann wird die nächste erfolgreiche Spezies sich den Kopf darüber zerbrechen, ob uns ein Meteorit oder eine Klimakatastrophe oder ein Nuklearkrieg hinweggefegt haben mag. Hahaa, ätschipääh, aufs Händie werden sie nie kommen!
Mein früherer Arbeitgeber wollte mir ein Händie (gute Schreibweise, so wirkts noch infantiler) aufzwingen, weil ich oft auswärts war - aber auch, um mich auf dem Arbeitsweg zu erreichen. Der per Gesetz mir gehört. Für die Auswärtsaufträge erbat ich ein Geschäftshändie, das abends im Büro bleibt, kriegte aber keins. Vielmehr wurde alles, was wegen meiner Nichterreichbarkeit schief ging, meiner Verweigerung (selbst eins zu kaufen) angelastet.
Und die Lieben führen vor allem zwei Argumente an, weshalb meine Händielosigkeit unzumutbar sei (für wen??):
1. Weil ich Zug fahre. Dann könne ich ja nicht anrufen, wenn der Verspätung habe. Obwohl jeder weiss, dass ich Zug fahre und dass dieser vermutlich Verspätung hat, wenn ich nicht rechtzeitig ankomme (wenn ich ihn verpasst hätte, könnte ich in die Telefonzelle; obwohl es eh wurscht ist, weshalb man sich verspätet) - wenn das Händie den Zug beschleunigen könnte, ja dann würde es helfen.
2. Weil ich oft allein in Gebirg und Wäldern rumstiefle. Da könnte mir was passieren und keiner wüsste es. Also erstens braucht es nicht alle Welt zu wissen, wenn ich in einer unansehnlichen Situation bin. Zweitens kann ich nicht anrufen, wenn mir der Baumstamm schon auf den Kopf gefallen ist. Drittens stiefle ich unter anderem draussen rum, um so allein wie nur möglich zu sein und weil es schön ist zu wissen, das niemand weiss, wo ich bin. Viertens kann ich mir nichts Schlimmeres vorstellen, als auch noch beim Sterben angerufen zu werden (wenns denn so harsch käme), oder gar mich verpflichtet zu fühlen, jemandem life zu berichten, wie ich ablebe.
Und da wär noch die Sache mit dem Ausrutschen in der Badewanne. Tja. Es gibt wohl Leute, die das Händie auch noch dahin mitnehmen.
"Infantil" ... ich wußte, daß ich noch ein Adjektiv vergessen habe ...
Meine Großmutter hat einmal halbherzig Initiative ergriffen, Junge, ich schenk dir mal ein Händie, ja? Ich habe geantwortet, das könne sie gerne tun, nur würde ich es nie einschalten und immer zu Hause lassen, worauf sie vernünftigerweise einsah, daß das ja zwecklos sei.
Das schlimme ist, daß man ja nicht dagegen kämpfen kann. Es gibt die Dinger, es wird sie weiter geben, die Welt wird nie nie nie wieder mobilfunkfrei sein, das ist ein erschütternder Gedanke. Nur persönlich entziehen kann man sich, und das, wie Deine eigenen traurigen Erfahrungen lehren, auch nicht immer.
Ich hoffe ja immer noch, daß sich die Dauerbestrahlung mit Funkwellen als höchst gesundheitsschädlich erweisen wird. Das ist die einzige Hoffnung, die noch bleibt. (Wobei wir Nichtnutzer in Anbetracht der Ubiquität der Wellen ja selbst dran wären ... ach, es ist ein Jammertal.)
Es gibt natürlich noch eine Radikalhoffnung. Wenn man sich so umschaut, an einer Busstation oder auch sonst überall, haben alle ihre Augen nur auf dem Display. Die werden alle niemanden mehr kennenlernen (nun, wir natürlich auch nicht, doch uns bleibt wenigstens noch das Vergnügen der teilnehmenden Beobachtung). Ausser per sms-Chat, aber zur Fortpflanzung muss man sich nach wie vor persönlich kennenlernen (in vitro geht zwar notfalls, aber die Kinder werden ohnehin in Zukunft allesamt überfahren werden, da auch sie nur aufs Händie gucken statt auf die Strasse (oder weil Mami grade anruft um zu mahnen, auf der Strasse gut aufzupassen), wie die Lenker der Autos, die sich ebensowenig ausrotten lassen). Überhaupt werden die Menschen die Liebe verlernen mit ihren arthritischen Tastaturfingern, Quickie-Mentalität und ihrer rudimentären post-sprachlichen 160-Zeichen-Kommunikation. Nicht leise, sondern unter lautem sinnentleertem Gequatsche wird die Spezies verschwinden. Natürlich nicht so schnell, es gibt nach wie vor viel zu viele Fortpflanzungsfixierte, also stimmt die Richtung. Nur könnte ich mir sinnlichere Verhütungsmittel vorstellen. Keine Sorge, irgendwann wird die nächste erfolgreiche Spezies sich den Kopf darüber zerbrechen, ob uns ein Meteorit oder eine Klimakatastrophe oder ein Nuklearkrieg hinweggefegt haben mag. Hahaa, ätschipääh, aufs Händie werden sie nie kommen!