Talakallea Thymon - 17. Nov, 21:31

Du hast recht, es ist wirklich etwas hart, ein ganzes, ansonsten einfach wundervolles buch zu verdammen, nur weil ein einziger satz nicht stimmt. ich sprach deshalb auch nur davon, daß es den rest "eintrübt", das heißt, denke ich an die unendliche geschichte, dann nicht zuerst an steinbeißer und irrlichter oder an Perelín, sondern an diesen schnitzer -- den Ende ja auch überhaupt nicht nötig gehabt hätte, wo ihm doch sonst nie die worte ausgehen. und dann so etwas! es ist empörend. da hat er einfach keine lust mehr gehabt, und das ist schade.

dein engagement bezüglich deines patenkindes kann ich sehr gut nachvollziehen, genau wie du würde ich auch nach etwas erlesenem suchen, das ihm die welt der geschichten öffnet. aber vielleicht sollte man hier nicht zu zaghaft sein: in meinem, deinem und im falle wahrscheinlich vieler leser war es sicher egal, welchem buch man wann begegnete. leser sind leser und nichtleser sind nichtleser. wenn dein patenkind eine leserin ist, dann wird sie unerschütterlich ins regal greifen, bis sie das richtige in händen hält -- oder wahllos alles verschlingen ;-)

an deinen artikel erinnere ich mich mit größtem vergnügen. diese journalistensauce erregt auch meinen unwillen. einmal habe ich gegenüber freunden ein bißchen meinem ärger luft gemacht, nur ein bißchen, aber es reichte, um eine von meinen gesprächspartnern ausrufen zu lassen, sag mal, du bist ja richtig wütend, wie?
sie war verblüfft, daß man über so etwas in rage geraten kann.

die naturschutzdiskussion in grün, das ist gut, hihi. ob es dieselbe motivation ist? brauchen bücher leser? besteht die gefahr, daß gute bücher aussterben, weil anspruchsvolle leser dies vorher tun? oder ist es stets, heute wie vor 20, 50 oder 500 jahren eine kleine gruppe geborener leser, die sich nichts vormachen lassen und starke bücher einfordern?

oder ändert sich die sprache nur, ohne ärmer oder reicher zu werden? ist sie heute vielleicht nur anders?

La Tortuga - 17. Nov, 22:30

Ja, vermutlich sind Leser Leser. Aussterben werden sie nie ganz (es waren bestimmt mehr, als es noch kein TV, kein Netz, keinen Sport und keine Freizeit gab). Die Jungen werden aber vielleicht länger brauchen um zu merken, dass sie Leser sind, da mittlerweile schon Primarschüler computererstellte Schularbeiten abliefern müssen. Sie können tippen, bevor sie schreiben können. Sie lernen im Internet recherchieren, bevor sie einen Bibliotheksausweis haben. Der eine oder andere wird sich vielleicht in einer Eingebung mit einem Buch, mit Kerzen und Sandwich auf dem Dachboden einschliessen und diesem Kick für den Rest des Lebens nicht mehr abschwören wollen.
Ich sollte mir wohl um das Patenkind diesbezüglich nicht zu viele Sorgen machen. Ihre Eltern sind im übrigen auch Leser (oder waren es zumindest und werden es sicher wieder sein, sobald die Kinder nicht mehr das Zentrum ihres Universums okkupieren).

Und ja, es ist ist bestimmt dieselbe Motivation. Beides ist auch ein bisschen konservativ und bewahrerisch, und ich kann verstehen, wenn manche das belächeln oder überhaupt unnötig finden (tatsächlich auch bezüglich der Sprache; womöglich ist es doof, auf den Genitiven rumzuhacken, wenn die natürliche Sprachentwicklung sie halt wegschleift; aber sie sind soooo elegant, und eben - ich steh dazu, ich bins generell - retro wie nur etwas).
Bei mir ist grün und weiss aber gekoppelt. Wenn die Menschheit die Kugel für uns unbewohnbar raubschändet, na dann. Aaaaaber: gewinnen die Naturschützer und wir können hier in Harmonie weiterwerkeln, dann will ich nicht mehr dabeisein, wenn die Bücher trotzdem weg sind. Alls oder nix.

(Komisch auch: dass ich bezüglich der Blogs sage, "bei Dir drüben", "bei mir drüben". Wieso stelle ich mir das irgendwie so räumlich nebeneinander vor?!)
La Tortuga - 17. Nov, 22:38

P.S.

Hahaaa ... zumal wir offensichtlich soeben zeitgleich hüben und drüben kommentieren, was für Momente!
Eigentlich wärs ja gemütlicher, am selben Tisch zu sitzen und eine Flasche aufzumachen. :-)

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