Ja, das alles ist auch zweischneidig: Die Regel an sich kann ja durchaus zur Bedrohung gegen mich werden. (Ich erinnere mich gut an meine Zeit als Raucher und die Not auf Langstrecken-USA-Flügen etwa - ich habe wirklich gelitten!)
Überhaupt ist mir dieser Zug ins Gouvernmentale (besonders bei uns, so kommt es mir immer vor) sehr suspekt. Aber stärker ist vielleicht diese Drohung, ein mindestgeregeltes Gemeinsames zu verlieren, eine Zivilität, die eben Regelbrüche gewissermaßen (in geringen Maßen) auch wieder verständlich / nachvollziehbar werden lassen kann. - Die Welt ist unscharf in ihrem Funktionieren.
Erst dann also könnte man auch mal die Übertretung tolerieren - weil sie die Zivilität ja auch wiederum deutlich macht; überhaupt sind Grenzen, Grenzsetzungen vielleicht an sich intelligibel und notwendiger als wir glauben. Kann sein, sie müssen täglich geübt werden, immer wieder behauptet.
Geht es also nur um die spezielle Dummheit der neumodischen Übertretungen? Ich vermute aber, was da aufgekündigt wird, geht, soll weiter gehen. Zumindest ist das die Empfindung auch von anderen, die ich dazu befragte: Das Mutwillige, der Zug in die Gewalt des Störers stört daran.
Und da beginnt dann für mich eine - relativ neue - Verlockung: Meinerseits verachtungsvoll zu sein, meine Selbstbeherrschung aufzukündigen - dass es vielleicht seinerseits zu so etwas wie einem "Freiheitsgewinn" wird. (Das erfolgt natürlich in der Situation nicht überlegt. Aber hinterher denke ich manchmal: Was wäre schon passiert außer einer blutigen Nase? Vielleicht dafür aber die Genugtuung, sich einmal so etwas vom Hals zu schaffen, statt immer nur zu unterliegen und die Wut mit sich zu nehmen. Dass die Zivilität also auch "Härte" fordern kann - sie muss ihre eigenen Grenzen kennen, bzw. die, wo sie versagt.)
Es ist natürlich noch komplizierter, aber es läuft darauf hinaus: Der Punkt, wo es physisch werden muss - nicht heroisch, aber doch sich "befreiend". So zumindest die mich versuchende Ahnung, das eigene Gebundensein an ein "Recht". Jedenfalls erfahre ich meine Überlegenheit, stets im Disput zu gewinnen als sinnlos, wenn das nicht (mehr) die relevanten Formen der Auseinandersetzung sind.
(Und ich glaube, daher kommt hiererorts ein Großteil des Unbehagens mit den Migrationskulturen - die sind noch ganz selberverständlich bei ihren physischen Handlungsformen. Und deshalb "unterliegt" die vermeintlich avanciertere Kultur so oft und fühlt sich schwach und werttlos an. Und das wäre ein weiterer Punkt des Unbehagens heute.)
Überhaupt ist mir dieser Zug ins Gouvernmentale (besonders bei uns, so kommt es mir immer vor) sehr suspekt. Aber stärker ist vielleicht diese Drohung, ein mindestgeregeltes Gemeinsames zu verlieren, eine Zivilität, die eben Regelbrüche gewissermaßen (in geringen Maßen) auch wieder verständlich / nachvollziehbar werden lassen kann. - Die Welt ist unscharf in ihrem Funktionieren.
Erst dann also könnte man auch mal die Übertretung tolerieren - weil sie die Zivilität ja auch wiederum deutlich macht; überhaupt sind Grenzen, Grenzsetzungen vielleicht an sich intelligibel und notwendiger als wir glauben. Kann sein, sie müssen täglich geübt werden, immer wieder behauptet.
Geht es also nur um die spezielle Dummheit der neumodischen Übertretungen? Ich vermute aber, was da aufgekündigt wird, geht, soll weiter gehen. Zumindest ist das die Empfindung auch von anderen, die ich dazu befragte: Das Mutwillige, der Zug in die Gewalt des Störers stört daran.
Und da beginnt dann für mich eine - relativ neue - Verlockung: Meinerseits verachtungsvoll zu sein, meine Selbstbeherrschung aufzukündigen - dass es vielleicht seinerseits zu so etwas wie einem "Freiheitsgewinn" wird. (Das erfolgt natürlich in der Situation nicht überlegt. Aber hinterher denke ich manchmal: Was wäre schon passiert außer einer blutigen Nase? Vielleicht dafür aber die Genugtuung, sich einmal so etwas vom Hals zu schaffen, statt immer nur zu unterliegen und die Wut mit sich zu nehmen. Dass die Zivilität also auch "Härte" fordern kann - sie muss ihre eigenen Grenzen kennen, bzw. die, wo sie versagt.)
Es ist natürlich noch komplizierter, aber es läuft darauf hinaus: Der Punkt, wo es physisch werden muss - nicht heroisch, aber doch sich "befreiend". So zumindest die mich versuchende Ahnung, das eigene Gebundensein an ein "Recht". Jedenfalls erfahre ich meine Überlegenheit, stets im Disput zu gewinnen als sinnlos, wenn das nicht (mehr) die relevanten Formen der Auseinandersetzung sind.
(Und ich glaube, daher kommt hiererorts ein Großteil des Unbehagens mit den Migrationskulturen - die sind noch ganz selberverständlich bei ihren physischen Handlungsformen. Und deshalb "unterliegt" die vermeintlich avanciertere Kultur so oft und fühlt sich schwach und werttlos an. Und das wäre ein weiterer Punkt des Unbehagens heute.)