Sonett an Sappho (cum grano salis ...)
Du warsts, die uns die neue Liebe lehrte.
Die unbegriffne Liebe, die schon lang
in uns geschlummert, eh wir endlich bang
selbst wagten zu entbehrn das stumm Entbehrte.
Wir waren blind; wir wußten nicht zu sehen,
was nahe lag: das eigene Geschlecht,
von je uns süß vertraut. Wie tatst du recht,
und küßtest uns. Und endlich wars geschehen.
Erblühn in Frauenhand, durch sie vergehen:
Wie wollten wirs und hattens nicht gewußt.
Durch dich erst lernten wir uns selbst verstehen.
Denn du warst gliederlösend, und dein Werben
uns nahm den Schleier von der irren Brust:
Darf Mädchenherz für Mädchenherz hinsterben.
Die unbegriffne Liebe, die schon lang
in uns geschlummert, eh wir endlich bang
selbst wagten zu entbehrn das stumm Entbehrte.
Wir waren blind; wir wußten nicht zu sehen,
was nahe lag: das eigene Geschlecht,
von je uns süß vertraut. Wie tatst du recht,
und küßtest uns. Und endlich wars geschehen.
Erblühn in Frauenhand, durch sie vergehen:
Wie wollten wirs und hattens nicht gewußt.
Durch dich erst lernten wir uns selbst verstehen.
Denn du warst gliederlösend, und dein Werben
uns nahm den Schleier von der irren Brust:
Darf Mädchenherz für Mädchenherz hinsterben.
von: Talakallea Thymon - am: 3. Sep, 10:37 - in: verspieltes