Freitag, 22. September 2006

Astarte (2)

Es ist Sturm in der Welt
und ASTARTES Lächeln tönt
aus Muscheln und Schnecken
Krügen und Kesseln
Ampeln, Amphoren, Ostraka.
und den Gehäusen, die man fand
eingeschlossen darin vermutet
das Meer
und zyprischen Schaumes Klang.
doch dann
lächelte sanft so sanft
daß es schmerzte wie Eis
aus lebendigem Kalk hervor
die wilde die schöne die schreckliche
ASTARTE

untergänge

daß das hotel untergeht … ob das eine gute idee ist? wofür soll das stehen, steht es überhaupt für irgendwas, heißt literatur, daß das unerklärliche damit geklärt werden kann, daß es für etwas anderes steht? ein symbol ist? eine allegorie? letztere deutung, würde sie jemand versuchen, wäre grauenvoll, kann ich doch allegorien nichts abgewinnen. sehr dagegen schätze ich Robert Gernharts gedicht „bei der deutung eines allegorischen gemäldes“.
also, was mache ich mit dem hoteluntergang? ich laß ihn stehen. ich muß nichts erklären, dafür gibt’s germanistikprofessoren. für irgendwas müssen die schließlich gut sein. nur funktionieren muß es, was immer das heißen mag, ja, was immer: ich muß fühlen, daß es paßt – und daß es sich einer allegorischen verwurstung elegant aber hartnäckig entzieht. ich fürchte aber gerade, das tut es nicht.
untergänge haben mich schon immer fasziniert. in griechenland keimte der plan auf, eine tetralogie zu schreiben, untertitel: vier untergänge. mehr verrate ich nicht, denn vielleicht schreibe ich das ding ja wirklich irgendwann einmal. frühestens dann, wenn der 30-stunden-tag und die 10-tage-woche eingeführt werden und es stipendien für arbeitsscheue künstler geben wird.
also untergänge, katastrophen. nicht der banale typ („Der Schwarm“), nicht der sci-fi-typ, oder wenn sci-fi, dann bitte so, daß am ende weniger klar ist als am anfang. und außerdem wirklich und wahrhaftig ein untergang, kein drohender untergang, der noch einmal vereitelt wird, nein, wirklich das ende. es muß nicht gleich im totalschlag das ende einer zivilisation sein; eine stadt, eine institution reichen schon; es muß aber so angelegt sein, daß sich jedes rätseln über gründe und ursachen (innerhalb der geschichte) von vornherein verbietet. außer natürlich (außerhalb der geschichte) für die germanisten. vorbilder, die mich dabei beeinflussen: „Picknick am Wegesrand“ von den gebrüdern Strugatzki (obwohl dort die welt nicht untergeht); „The City of Last Things“ von Paul Auster; „Die Wand“ von Marlen Haushofer (obwohl ich das nie gelesen habe).
in einem solchen sinn geht denn auch das hotel zugrunde. grundlos, außer vielleicht einer autobiographisch motivierten süßen rache. aber das ist jenseits der literatur, und geht, auch wenn sie so etwas total geil finden, die germanistikprofessoren gar nichts an.

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