Freitag, 27. April 2007

Ein Traum: Fellatio

In den frühen morgenstunden von einer fellatio (vulgo: blowjob) geträumt, und nein, nicht von einer frau, die mir, sondern von einem mann, dem ich. das ganze spannend und außerordentlich erregend, tageslicht, zwei nackte körper, seiner und meiner, in aller klarheit ausgestellt. sein gesicht undeutlich, verschwommen, niemand, den ich in wirklichkeit kenne. sein körper ist jungenhaft, schlank, seine haut sonnenbraun. es gibt keine berührungsängste, kein zögern, dieser schöne männerkörper kostet mich nicht die geringste überwindung; es ist keine frage, ob wir das wirklich – nein. es ist alles so normal, daß die frage gar nicht aufkommt. sein geschlechtsteil weder groß noch klein, sich zur spitze ein wenig verjüngend, was überrascht, nicht beschnitten, von einer federnden, biegsamen härte, um die sich weiche, fast flauschige, trockene haut schmiegt, haarlos, die zu berühren sehr angenehm ist, wie überhaupt alles an dem vorgang sehr angenehm ist, seine eichel tief in meinem mund, meine hand auf seinem skrotum. gerüche kamen nicht vor, geräusche auch nicht. wie es sich anfühlte, als er kam, weiß ich nicht mehr, oder der traum ließ es aus (was schade ist). doch zuletzt, als alles vorbei war, eine unangenehm viskose substanz im mund, zäh wie harz und kaum zu schlucken, noch weniger auszuspucken, so daß es mir zunge und gaumen verklebte. geschmack nach samen.
zuerst verblüffend, so ein traum, doch bei weiterem nachdenken eigentlich nicht erstaunlich. bei allen hemmungen möchte man doch zu gerne mal wissen, wie … also, wie würde sich das anfühlen? ich stelle es mir sehr faszinierend vor, als eine abenteuerlich-atemberaubende mischung aus vertrautem und gänzlich fremdem, als etwas, das man von je zu kennen glaubt und sogar kennt: und doch sind alle dimensionen verschoben, die sinne ganz anders beansprucht, eine nähe zum anderen ist da, die zugleich eine nähe zu mir selbst ist, die nie mit mir alleine sondern nur auf dem umweg über den anderen möglich wäre.
oder ist, wer weiß.




siam - 27. Apr, 13:46

mannmannmann..

Glaubst du: Ein Wunschtraum?
Deutest du ihn? Rezent? Symbolisch?
Mir klingt der Mann wie ein altgriechisches Ideal....

Nichtmädchen (Gast) - 27. Apr, 15:15

merkwürdig. wenn man mit männern über gleichgeschlechtlichen sex spricht, dann hört man meist nur tiefste abneigung. frauen hingegen scheinen da viel offener zu sein.
bin grad sehr fasziniert.

Talakallea Thymon - 27. Apr, 22:10

wenn es genau so wäre, dann wäre es ein wunschtraum, keine sehnsucht, dazu reicht es dann doch nicht, eher so ein "wie schön, daß das jetzt auch möglich ist".

aber die wirklichkeit sieht dann doch ganz anders aus; bislang gab es jedenfalls noch keinen mann, der mich derart angezogen hätte, daß. nein. es würde mich enorme überwindung kosten. anders als im traum.

eine deutung: ich bin das selbst. im anderen. also mehr autoerotisch als homoerotisch.

ja, man sagt immer, für frauen sei der schritt leichter, und ich kenne auch persönlich solche geschichten. ein gesellschaftliches konstrukt? keine ahnung. jedenfalls finde ich, daß sie es dann besser haben in der hinsicht. macht das leben vermutlich reicher.

siam - 29. Apr, 17:57

Das wäre auch meine Deutung. Du selbst - ein bestimmter Teil von dir, eine deiner Seiten. Ich glaube ja: die idealistische, oder die ideelle. Vielleicht hats mit den Sprachen zu tun, mit deiner bevorstehenden Prüfung. Mit Ästhetik und Erfüllung, interessanterweise bist du SELBST derjenige, der sie erfüllt....
Vielleicht gibt das deinem Schreiben einen neuen Ruck? ;)

VOCES INTIMAE

... for we have some flax-golden tales to spin. come in! come in!

Kommt herein, hier sind auch Götter ...

Epistolae electronicae:

talapenthea_thymon ad hotmail punctum com

Spurensucher

 

Web Counter-Modul


Marbach

Dieses Weblog wird durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach archiviert.

Metron ariston

Pflichtnennung


Als wären nicht zweimal die Kräfte
An habent et somnia pondus
Astartes Lächeln
Colourless green ideas
Daß alles für Freuden erwacht
Dem geschah auch Lieb durch Liebe nie
Die Stadt am Ende des Jahrtausends
egregie dicta
Fasti
Flaschenpost
hemerolog
In Nemore
Logolog
Ludus Latinus
Mores Ferarum
Nicht mit gar zu fauler Zungen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren