Greinstraße
Die Schreie schleppen Männer hinter sich her, blaugrauschwarze Schleppen in öligen Overalls, lassen sie übern den Kiesweg schleifen. Die Schreie, derb und ein bißchen frech, schütteln die Männer immer wieder gründlich durch und zwingen ihnen, besonders die langgezogenen, den Kopf in den Nacken. Die Schreie haben dicke Brillen, durch die wilde Augen linsen. Die Schreie haben einen verzerrten Mund und schwarze Finger, mit denen sie auf das Gerüst vor dem Gebäude zeigen, wo ein Getrampel über Gitter und Trittstufen aus Blech an Gummisohlen festgewachsen ist, ein zitternder Schepperbaum. Man sieht nicht, wohin die männernden Schreie zeigen. Den Schreien nach ist es was Wichtiges. Leises Gurren läßt plötzlich Tauben aus den Zwitscherschwärmen herausregnen. Knattern und Dröhnen spuckt einen Traktor über den zerpflügten Rasen hin. Irgendwo rasselt etwas.
Aus dem Schaben und Scharren auf Stein und Asphalt wachsen Rechen und Schaufeln heraus, größer als die Männer der Schreie, baumhoch und verästelt, beherbergen sie Nester aus Schnaufen und Husten, deren gewundene Gerten fransig sind und zerfasert und einen drahtigen Bast absondern, der sich wie ein Röcheln in den unhörbaren Strömungen der Luft bewegt.
Die Fensterscheiben filtern nicht nur das Licht, sondern auch den Schall. Was hier ankommt, ins Souterrain hineinstreut, das hat keine meßbare Entfernung, ist weder hier noch dort, sondern gleich präsent, hat jede Qualität eines Ortes oder einer Richtung verloren und damit auch die Ordnungen von Ursache und Wirkung. Man könnte sagen, alles Geschehen von Klang und Licht in der Zeit spielt sich auf einer einzigen tiefenlosen Ebene ab, der Fläche der getönten Scheiben, durch die alles hindurchmuß, was an Information der äußeren Welt hier hereinströmt. An dieser Fläche bleibt alles haften und bildet zweidimensionale Projektionen nicht nur des vermutlich dreidimensionalen Raumes jenseits, sondern auch des vieldimensionalen Gewebes von Nacheinander, Folge, Entwicklung und Ursache, aller Verschlingungen des Zeitlichen, des Lichtvollen, des Klanges. Aus unserer Höhle betrachtet ist die Landschaft draußen ein merkwürdiges Durcheinander unzusammenhängender Klänge und Bewegungen, deren Verweise aufeinander in mehreren Richtungen Sinn ergeben.
Aus dem Schaben und Scharren auf Stein und Asphalt wachsen Rechen und Schaufeln heraus, größer als die Männer der Schreie, baumhoch und verästelt, beherbergen sie Nester aus Schnaufen und Husten, deren gewundene Gerten fransig sind und zerfasert und einen drahtigen Bast absondern, der sich wie ein Röcheln in den unhörbaren Strömungen der Luft bewegt.
Die Fensterscheiben filtern nicht nur das Licht, sondern auch den Schall. Was hier ankommt, ins Souterrain hineinstreut, das hat keine meßbare Entfernung, ist weder hier noch dort, sondern gleich präsent, hat jede Qualität eines Ortes oder einer Richtung verloren und damit auch die Ordnungen von Ursache und Wirkung. Man könnte sagen, alles Geschehen von Klang und Licht in der Zeit spielt sich auf einer einzigen tiefenlosen Ebene ab, der Fläche der getönten Scheiben, durch die alles hindurchmuß, was an Information der äußeren Welt hier hereinströmt. An dieser Fläche bleibt alles haften und bildet zweidimensionale Projektionen nicht nur des vermutlich dreidimensionalen Raumes jenseits, sondern auch des vieldimensionalen Gewebes von Nacheinander, Folge, Entwicklung und Ursache, aller Verschlingungen des Zeitlichen, des Lichtvollen, des Klanges. Aus unserer Höhle betrachtet ist die Landschaft draußen ein merkwürdiges Durcheinander unzusammenhängender Klänge und Bewegungen, deren Verweise aufeinander in mehreren Richtungen Sinn ergeben.
von: Talakallea Thymon - am: 24. Mär, 11:07 - in: orte. wege