Donnerstag, 14. Dezember 2006

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der erste rückschlag, die erste kursänderung des romans: ich kann nicht über „unsere generation“ schreiben, wie gerne ich es auch täte, mit wieviel wut im bauch: es geht nicht, weil es nicht „meine generation“ ist. ich kann mit dieser generation nichts anfangen, und Florian Illies hat wohl leider recht. eine gegendarstellung von mir kann kein wir enthalten, nur ein ich. das ist schade, weil es dem gegenentwurf die wucht nimmt. es bleibt nur ein kümmerliches selbszeugnis. ich habe keine genossen.
sich zum sprachrohr einer generation machen wollen, ist auch nicht gerade der beste grund, eine längere prosaerzählung in der volkssprache zu schreiben. unbescheiden außerdem. man könnte auch sagen größenwahnsinnig. nur mal so angemerkt. auch wenn ich wirklich sehr gerne die frage nach dem was wollten wir? gestellt und beantwortet hätte.


Hier ein Versuch

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nun wieder:
sammeln, punktgenau sein.
es ist nicht mehr gleich, welche wälder aus der morgendämmerung der seele wachsen. das mycel bleibt in die nacht verbannt, wo es ein trockenes brot speist, fruchtkörper plant und dem eigenen puls lauscht. was der mond macht, darf uns einstweilen nicht aufbringen.

war es je anders? ja.

nun wieder:
nach innen atmen.
wir haben uns wieder in stunden verwandelt. wild wedeln die arme wie zeiger. uns erreicht die nachricht, daß zeit ansteckend sei. im grunde haben wir es immer schon geahnt.

nun wieder richtungen
die kalenderblätter verfolgen ernste absichten. warum, ist, wie so vieles, unklar. man nimmt es zu protokoll und hakt es ab.

nachrichten
je alltäglicher die nachricht, desto früher wird sie gesendet. ja banaler die nachricht, desto lauter die stimme. der tod ist ganz leise. fast unhörbar. die sicherheitsbeamten stehen lauernd umher, wollen ihn dingfest machen.
ein für alle mal.

nun wieder:
das nächste fest planen, als sei schon sicher, daß wir es noch erleben werden. grölen vor lachen, während ein schnapsgefüllter riesenschnuller vor der brust baumelt wie die eigenen abgeschnittenen genitalien, nach perserart.

die seufzer alle einsammeln und unter formalin aufbewaren. vielleicht kommen sie uns noch einmal zupaß. später, wenn wir den mond rückwärts erzählen und unser schoß erkaltet ist in der eigenen hand.

im kreis
juppsasa tirallala, und immer im kreis, keine gedankenstille vorschützen, weiter weiter, schön ist ein zylinderhut, im kreis im kreis wie die räder rollen, geradewegs in die zukunft, und wer sie als erster erreicht, hat gewonnen, vorwärts marsch, vorwärts und marsch und das fröhliche tanzbein geschwungen, trink, bruder, trink, wir schaffen die nacht ab und den kater, wir töten die dunkelheit und die stille, wir vergiften die traurigkeit, wir knüpfen die sehnsucht auf, tanze tanze ringelreihn, wer bremst, verliert, wer denkt, ist selber schuld, heute wolln wir fröhlich sein, wllon wir löhfrich, wloln wir föhlrihc föll wrrr wollich chchcfrrrrwllll …wlllllichöllfrrrfffrfrrfr … rffrrlllch frl …



VOCES INTIMAE

... for we have some flax-golden tales to spin. come in! come in!

Kommt herein, hier sind auch Götter ...

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