Mittwoch, 21. November 2007

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Diese feinen Bruchmuster, Netzsplitter, Patinae, Jahresringe. Wieder in die alten Wirrwege und Leuchtgärten mit ihrem Abenteuerflimmern hinabsteigen. Daten, jahreszahlen, Erscheinungsmonate alter Ausgaben des GEO-Magazins, die, ich weiß nicht genau, was, aufbewahren. Wie ein Tagebuch. Eines, das nicht ohne weiteres lesbar ist; etwas, das auf tieferen Sinn verweist, und unter der Oberfläche aus bekannten Bildern (ein altes ostfrisisches Bauernhaus mit Bettkasten; ein gekreuzigter Rabe im Baskenland; eine nachgebaute spanische Galeone; Wissenschaftler in gelben Schutzanzügen zwischen Rosttrümmern auf dem Mururoa-Atoll), die wegen ihrer Bekanntheit so verstörend sind im Detail, wie ein gealtertes Gesicht, und unter dieser Oberfläche: die Bruchmuster, die feinen Linien, das Abgeplatzte, das Gesplitterte und Gebrochene.
Es ist ein zwiefacher Verweis auf meine eigene versunkene Welt, meinen eigenen Untergang: Es bildet ab, was war, dessen Zeitzeuge ich hätte sein können. Es zeigt mir die Kulisse oder Stücke davon, oder eine mögliche Kulisse, für mein eigenes Drama von damals, und damit verweist es mich zurück, der ich ja damals diese Kulisse wahrgenommen habe oder hätte wahrnehmen können. Und zum andern bringt es mich durch die Lektüre zurück und verbindet mich mit jener Zeit, wo ich dieses Heft zum erstenmal durchblätterte, oder in eine Zeit, wo ich solche Hefte ganz allgemein durchblätterte, und zwar dann, als sie frisch waren und keine versunkene, sondern eine aufbrechende Welt abbildeten und nichts darauf schließen ließ, daß sie einmal von Netzsplittern und Bruchmustern überlagert sein würden.





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