Dienstag, 22. Januar 2008

Wieder am Ende, am Anfang

Krise. Nie war das Projekt in den letzten vier Monaten so sehr gefährdet, ja überhaupt in Gefahr. Alles droht wieder an inneren Spannungen zu zerbrechen, die Gewichtung der Einzelteile, die Bezüge untereinander, die Verwiese, alles wieder fraglich. Zu gewollt, zu konstruiert. Einen Textteil durch einen anderen erklären zu lassen, warum ist das so schwer? Warum liest es sich so mühelos bei anderen, zerfällt aber beim eigenen Schreiben immer wieder unter den Fingern?
Ein Hemmschuh ist auch meine fatale Eigenschaft, an einmal glänzend Fomuliertem festhalten zu wollen, um jeden Preis: Ich tue mich unsäglich schwer damit, eine gelungene Szene wieder wegzugeben, wenn sie nicht mehr in ein (wieder mal) umgekrempeltes Gesamtkonzept paßt. Dann versuche ich, das Gelungene doch noch irgendwie unterzubringen, mit dem Ergebnis, daß alles sich aufbläht und überkonstruiert und überkompliziert gerät. Besser wär’s freilich, einfach das Konzept so lange durchzukauen, bis es feststeht, und dann erst mit einzelnen Szenen und Formulierungen zu beginnen, wenn ich mir ganz sicher bin.
Verdammt, ich war mir bereits ganz sicher. Wie oft, weiß ich schon gar nicht mehr.
Sturznest - 22. Jan, 15:28

So geht es mir jeden Tag :-)

Talakallea Thymon - 22. Jan, 17:27

wie gut, daß man nicht alleine ist. ;-)

Sturznest - 22. Jan, 20:22

Es geht mir bei längeren Geschichten immer nur so, eine Katastrophe, ich wache mit einer guten Idee auf und scheitere noch ehe ich einschlafe.
Vielleicht braucht man einfach mehr Geduld, den richtigen Raum und nichts um sich ablenken zu lassen.
Thomas (Gast) - 22. Jan, 20:13

Nur die Ruhe.
Das ist nichts anderes als Dialektik.

Talakallea Thymon - 22. Jan, 23:06

ich hoffe, es ist dialektik -- und läßt sich trotzdem irgendwann erfolgreich beenden. noch eine antithese kann ich irgendwann nicht mehr brauchen ...
_vel - 23. Jan, 06:05

Hey TTh - wir haben vor Ewigkeiten darüber schon gemailt. Erinnerst du dich?
Damals bliebt die Frage im Raum, ob du es denn überhaupt fertig bekommen WILLST.
Heute stelle ich noch eine weitere Frage:
Für wen schreibst du mehr - für den Leser? Oder für dich? (von wo guckst du eher auf deine eigene Geschichte beim Nochmaldurchlesen?)
Lieben Gruß aus der amerikanischen Schreibwerkstatt, V.

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