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Ich weiß nicht, ob ich den Mut aufbringe, The Time Traveller's Wife weiterzulesen. Das passiert mir immer öfter, daß ich es nicht schaffe, weil mich eine geradezu animistische Angst befällt, als erschüfe ich das Schicksal der Figuren der Geschichte, indem ich sie lese. Schrecklich. Gleichzeitig schiebe ich ihr Schicksal, das ja feststeht (-- oder?) nur auf, indem ich das Buch nicht mehr anrühre. Ihr Schicksal erscheint mir umso trauriger, weil es ja wahr ist; auf jene entsetzliche, unausweichliche Weise wahr, wie es nur Geschichten sein können.
von: Talakallea Thymon - am: 14. Mär, 18:34 - in: An habent et somnia pondus
Ok, und nun zu Ihnen als Schoepfer der Figuren des Buches, das Sie gerade lesen. Mitschoepfer sind Sie ohne Zweifel, indem Sie den toten Buchstaben Ihr Gehirn zur Verfuegung stellen, Ihre Nervenbahnen, Ihre Gedaechtnis etc. Dem koennen Sie nicht entkommen. Es muesste Ihnen jedoch naturgemaess weder tragisch vorkommen noch Angst machen etc.
Und: „Schicksal“! Klar, wenn Sie nicht weiterlesen, bleibt das Schicksal der Figuren unvollendet, jedenfalls fuer Sie. Zugleich haben Sie aber die Moeglichkeit, die die Figuren nicht haben, sich naemlich jederzeit neue Handlungsstraenge auszudenken, die ihnen ein trauriges Los ersparen. Sie waeren sowohl die unerbittliche hoehere Macht als auch derjenige, der es den Figuren gestattet, ihr Schicksal zu aendern.
Fazit: Lesen Sie nicht weiter, lassen Sie Ihre Phantasie und Erfahrung Schicksal spielen! Erschaffen Sie glueckliche Figuren!
Bonne chance! Audrii