Dienstag, 30. Juni 2009

Schöne neue Einkaufswelt

In zwei Supermärkten heute morgen erfolglos nach Erdbeeren gefragt und bekomme schon wieder mittelschwere Zornesanwandlungen. Es soll Leute geben, die schon zum Frühstück Erdbeeren verspeisen, was diesen Menschen sicher niemand verübeln wird, die Saison ist schließlich kurz genug, Erdbeeren ein höchst schmackhaftes, weil ausnahmsweise mal reif vorliegendes Obst und gesund obendrein. Die übrigen Bestände an Gemüse und Obst waren ja auch schon da. Ich will aber keinen Rettich oder Broccoli zum Frühstück, ich will Erdbeeren! Der eine Supermarkt fällt mir schon seit längerem unangenehm auf: Eng, übervoll, steht man ewig an der Kasse, drängelt sich durch die Gänge, und außerdem kommt man morgens nicht an die Regale heran, weil alles voller Kartons steht und die Mannschaft mit Einräumen beschäftigt ist. Oft fehlt dann auch dies und das. Erdbeeren beispielsweise. Auch habe ich den Verdacht, daß die günstigsten Artikel immer zuletzt eingeräumt werden, jedenfalls habe ich nie erlebt, daß das teure S**tenbacher-Müesli fehlt, aber mehrmals mußte ich zähneknirschend auf meine anonyme Billigkörnermischung verzichten. Meiner Ansicht nach muß die Ware bei Öffnung des Marktes bereits tipptopp in den Regalen liegen, und zwar alles. Ich kann auch den anderen Fall nicht leiden, wenn abends bereits Stunden vor Geschäftsschluß das eine oder andere nicht mehr zu finden ist. Ich bestehe darauf, daß, wenn ein Markt bis um 22:00 geöffnet ist, dann auch bis um 22:00 jedes einzelne Produkt im Sortiment noch zu haben sei. Wenn sie das nicht hinkriegen, dann müssen müssen sie eben früher schließen und später aufmachen. So.
Aber darum geht es nicht. Es geht darum, daß ich meinen Willen nicht gekriegt habe. Daß ich wieder dastehe wie Rumpelstielzchen und es mir gar nichts nützt, mich entzweizureißen. Daß solche alltäglichen, zahlreich quälenden Instanzen des kleinen Scheiterns einem das große Scheitern wieder allzu deutlich zu Bewußtsein bringen.
rosmarin - 30. Jun, 11:12

naja.... die meisten kunden freuen sich über öffnungszeiten von 7-22 uhr.... so weit so gut. aber die meisten nachbarn finden es megaätzend wenn nachts um vier lkws kämen zum anliefern. also darf erst ab 6 geliefert werden.
wie solls also gehen, herr rumpelstilz ???
:-)

Unke - 30. Jun, 11:15

interessiert mich nicht. anders. ist das problem der supermärkte. sollen die gefälligst lösen.

übrigens kannn ich lieferwagen zu keiner zeit ausstehen. je größer desto weniger.
Köppnick - 4. Jul, 09:01

OjOjOj, das ist doch ein bisschen unlogisch. Wenn die Supermärkte zwei Stunden später aufmachen und zwei Stunden eher schließen, dann sind deine geliebten Erdbeeren genau dieselbe Zeit verfügbar wie jetzt auch, nämlich zwei Stunden später und vier Stunden kürzer als in der jetzigen Öffnungszeit.

Aus der Sicht des Supermarktbetreibers ergibt eine vier Stunden längere Öffnungszeit nicht mehr Umsatz, weil die Leute ja nicht mehr einkaufen, sie haben immer noch dasselbe Haushaltsgeld. Würde er aber kürzer aufmachen, würde er Umsatz an die länger öffnende Konkurrenz verlieren. Er muss also mitmachen, kann aber nicht mehr Personal einstellen.

Aus der Sicht des Personals verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen, denn sie müssen jetzt die Regale zu einer Zeit einräumen, in der sie von mürrischen Kunden wie dir umringt sind.

Wenn du dich über etwas ärgern willst oder über etwas nachdenken, dann doch besser darüber, dass sich immer mehr die Rhythmen im menschlichen Leben in Asynchronität verlieren.

Talakallea Thymon - 4. Jul, 23:10

Nicht unlogisch, weil die beschränkung der öffnungszeiten mit einem gewinn an sicherheit verbunden wäre. ich könnte mich darauf verlassen, was es wo gibt bzw nicht gibt und müßte keine wetten abschließen und sinnlose gänge tätigen.

im übrigen habe ich schon einmal dafür plädiert, die ladenschlußzeiten von vor 1996 wieder einzuführen, zum wohle der menschheit, vor allem aber zu meinem.

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