verspieltes
In Wohl und Wehe sind wir dir verbunden,
und unsre Furcht vor dir, sie ist gewaltig,
denn, Herrin, was du wirkst, ist zwiegestaltig:
In Nacht ist Tag, in Schmerz ist Glück gewunden.
Kaum lobten wir, schon bleibts im Halse stecken,
und was uns Glück war, das wir kaum gefühlt,
brennt nun als Schmerz uns, denn du bist erkühlt,
zufrieden, daß du weckst, was du kannst wecken.
Wir fliehen scheuend deine Macht und suchen
nur wieder deinen Rat. Mit Opferkuchen
aus bittren Händen müssen wir dich speisen.
Wir hassen schon, und wollen dich verfluchen
und flehen doch, du mögst uns Rettung weisen.
Wir wollens nicht. Doch müssen wir dich preisen
von:
Talakallea Thymon - am: 26. Jul, 11:39 - in: verspieltes
Erst schlägst du mich, dann führst du mir vor Augen
berauschend Mittel gegen solches Leid,
als wärest jetzt zu helfen mir bereit,
und könntst als Leidensgrund zum -heil auch taugen.
Und was bleibt übrig außer zu vertrauen
und sich anheimzustellen solcher Sucht?
Gut, lös das Wehren mir, nimm mir die Flucht:
doch laß es leicher sein, auf dich zu bauen.
Erfülle mich mit deinem wehen Sehnen,
doch laß mich nicht allein, nimm mir nicht fort
was du so schön in Aussicht wolltest stellen.
Hast du doch alle Schuld und schuldest denen,
die du geschlagen, jetzt dein großes Wort,
daß deine dunklen Sonnen sie erhellen.
von:
Talakallea Thymon - am: 19. Jul, 11:57 - in: verspieltes
Ich zögre noch, da hast du schon entschieden.
Und alles Spiel, das ich begann, es liegt,
schon nicht mehr Spiel, in Trümmern da. Gesiegt
hast wieder einmal du. O Herrin, wie denn
soll es jetzt weitergehn? Die eigne Liebe
ist mir und meinem Plan zuvorgekommen.
Kann ich, und welcher, Hoffnung jetzt noch frommen?
Ich reiße mich, ich träume, ich zerstiebe
und bin nicht ganz. Wirst du mich jetzt noch retten,
oder zermalmen mich? Wohin mich wenden?
An dich, verräterische Schaumgeborne,
die unsre Last bist? Als an dich Verlorne
erheischen Gnade wir aus deinen Händen
im Schmerz, den ohne dich wir gar nicht hätten.
von:
Talakallea Thymon - am: 12. Jul, 12:10 - in: verspieltes
Erschöpfst uns, Herrin, ganz mit deinem stillen
und ungeheuren Walten, doch dein Sog,
je mehr von unsrer Kraft er uns entzog,
nur kräftigt umso mehr den Liebeswillen.
Je mehr du unsre Herzen ließest schwinden,
um so viel größer wurde uns das Herz,
Wir wollen zagen, doch die Herrin mehrts,
und was sie will, das gibt sie uns zu finden.
Verloren ist das Herz, das du versehrtest:
Wie können wir bestehn, wo solches gilt?
Wer konnt es wehren, wenn es du nicht wehrtest?
Du hast uns ausgeleert, und da du leertest,
da haben süße Blicke uns gestillt,
und seeliger, je mehr du an uns zehrtest.
von:
Talakallea Thymon - am: 9. Jul, 12:13 - in: verspieltes
Warst du es, Herrin, und hast es so wollen
verfügen, daß sich Liebe selbst verriet?
Doch warst es du nicht selber, die mir riet,
o Aphrodite, zu dem liebestollen
Spiel, das jetzt so unrühmlich geendet?
War doch dein Werk das alles überhaupt,
du hast herbeigeführt, das Herz geraubt
du bist dies alles schuld, du hasts gesendet.
Nun steh ich da, nun ist es alles raus,
anheim dem weitren Wirken deiner Hände.
Kaum daß begann das Spiel, schon ist es aus.
Soll ich mich freuen über solche Wende?
Du wendest, webst, von dir geht alles aus –
was aber du gewendet: führs zu ende ...
von:
Talakallea Thymon - am: 7. Jul, 12:15 - in: verspieltes